Die 7 Musiker von Soulissimo aus München präsentierten uns am 23.1.2016 sehr authentisch erstmals die Klassiker der Soulmusik.

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Traunsteiner Tagblatt: 29.1.2016
Fotos: Alex Welte
Text : Udo Kewitsch

Ein Neuer Sound auf der Musikbühne
Münchner Band Soulissimo gibt Vollgas beim 1. Konzert 2016 im Mühlwinkl
Wer ein Abo auf das reichhaltige Angebot der Staudacher Musikbühne hat, kann getrost als Rock´n Roll oder Boogie Woogie Hardcore Fan bezeichnet werden. Auch Zydeco und Varianten des Swing und Blues werden dort nur allzu gern gehört und einem äußerst treuen Publikum in schöner Regelmäßigkeit präsentiert.

Sobald irgendwie ein Klavier spielt und ansatzweise der Boogie groovt, ist der Saal ausverkauft. Soweit so gut.Treue Fans lassen sich nicht abschrecken. Auch nicht, wenn der Programmpunkt erst malig „Soul“ heißt. Klingt jünger, ist jünger – der Soul zieht seine Kreise bis in die guten 80iger Disco Zeiten und war ein Fettverbrennungs-Jungbrunnen.

So war die Musikbühne im Gasthof Mühlwinkl – trotz des „abtrünnigen“ Musikmottos - einmal mehr ausverkauft, die Tanzfläche entsprechend räumlich knapp gehalten – sie sollte später platzen.

Soulissimo heißt die (noch recht junge) Band aus München – der Name ist Programm, die Herren haben sich dem Soul mit Leib und Seele verschrieben.

Und weil der Soul an sich schwarz ist, haben sie auch einen Frontman mit der dazu passenden Hautfarbe und entsprechend schwarzen Brillengläsern. Gilbert Bishop der charismatische Mann am Mikrofon ist stimmgewaltig und (sehr) präsent. Er gönnt sich den Luxus ein wenig später auf der Bühne zu erscheinen, auch unter der Show einmal abzutauchen – es ändert nichts daran: die Stimme ist großartig und der Mann hat Erfahrung. Seit den 60iger Jahren steht er auf der den Brettern, die die Welt bedeuten, trat schon im Hamburger Star Club auf und war bei Ralf Siegel unter Vertrag. Da darf man Diva.

Zweiter Mann am Start ist Robert Mares (Gesang, Piano) – er moderiert und unterhält und sorgt für den Spaßfaktor. Michael Etzel (gewaltig an der Trompete), Jakob Doumbia (effektiv am Sax), Tobi Schmidt (sehr groovig an der Gitarre), Hermann Odoj (beeindruckend am Bass) sowie Rudi Queisser am Schlagzeug runden die Formation ab. Wie aus einem Guß.

Die Setlist war beeindruckend. Von Ray Charles über Lionel Ritchie bis hin zu Ike & Tina Turner oder auch den berühmten Earth Wind & Fire (die waren jedoch stimmlich eine sehr hohe Latte!) sowie Stevie Wonder war alles vertreten was zwischen 1960 und 1990 Rang und Namen hatte. James Brown oder Otis Redding wurden ebenso perfekt gecovert wie Wilson Pickett.

Episch und wunderbar „It´s a mans world“ aber auch das stampfende „A real mother for ya“ von Johnny Guitar Watson: richtig gut. „Richtig gut“ ist auch mein persönliches Fazit an diesem Abend. Die Band harmoniert, dieser Sound schmeichelt meinem Ohr mehr als der angestaubte Boogie & Woogie, und auch wenn Gilbert Bishop der Band und der Show seinen ganz persönlichen Stempel kompromisslos aufdrückt: es soult, es groovt, die Hütte tanzt und bebt.

Selten zuvor war die Stimmung im Mühlwinkl gegen Ende der Show so sehr am Siedepunkt. Tänzer und Tänzerinnen, auch jenseits des Renteneintrittsalters, hatten ihre helle Freude und augenscheinlich keinerlei Probleme mit der „völlig neuen“ Musikrichtung, die sich „Soulissimo“ nennt.

*** © Udo Kewitsch, 25.01.16

Mehr Fotos von dem Konzert findet man auch unter Google : Fotoimpressionen von der Staudacher Musikbühne

Gilbert – Sex Machine – Bischop 

SOULISSIMO. Der neue Stern am Münchner Soulhimmel! Das sind 7 Musiker, die sich zusammengetan haben, um dem ursprünglichen Soul zu huldigen. Die brandneue Band wurde Mitte 2012 gegründet und wollte so schnell wie möglich auf die Bühne, denn da kann der Soul erst so richtig auferstehen! Sam and Dave, Ray Charles, Otis Redding, Wilson Pickett, James Brown bis hin zu moderneren Soulinterpreten wie Randy Crawford und Stevie Wonder werden in authentischer Soulbesetzung live gespielt, kein Playback, keine Tricks, alles echt.

Der Frontmann Gilbert Bishop steht seit den 60er Jahren auf den Brettern, die die Welt bedeuten, und war bereits bei Ralf Siegel unter Vertrag. Er ist nicht nur ein hervorragender Soulsänger und Showman, seine Hautfarbe passt auch perfekt, denn der Soul ist schwarz.

Lassen Sie sich in den Bann ziehen von diesen außergewöhnlichen Musikern, die jedoch alle eines gemeinsam haben: Sie spielen Soul aus purer Leidenschaft für diese Musik.

Die Band gab 2014 + 2015 vielumjubelte Auftritte beim swinging Prien Festival.